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Vorschlag der EU-Kommission für einen rechtlichen Rahmen zur Zertifizierung von CO2-Entnahmen

07.12.2022rss_feed

Vorschlag der EU-Kommission für einen rechtlichen Rahmen zur Zertifizierung von CO2-Entnahmen

 

Am 30. November 2022 veröffentlichte die EU-Kommission ein Rahmenkonzept zur einheitlichen Messung und Honorierung von CO2-Abbau-Maßnahmen. Verbände der europäischen und deutschen Holzwirtschaft begrüßen insbesondere die darin enthaltene Anerkennung der CO2-Speicherkapazität holzbasierter Produkte.


Holzprodukte sind natürliche und langlebige CO2-Speicher. In ihrer Vielfalt als Senke, Speicher und Substitut energieintensiver Baustoffe ist Holz zentral für die Erreichung der Klimaneutralität in Europa. Das hat die Kommission in ihrer Mitteilung deutlich herausgestellt. So die Position von Cei-Bois, dem europäischen Dachverband der Holzindustrie.

Die vorgeschlagene Verordnung soll gezielt nachhaltige, innovative und effiziente Lösungen anreizen und honorieren. Konkrete Zertifizierungsmethoden wird die EU-Kommission ab 2023 mit einer Expertengruppe erarbeiten. Parallel wird der Vorschlag in einem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren von Europäischen Parlament und Rat erörtert.


 

Eingebettet in den europäischen Green Deal

 

Eingebettet ist der Vorschlag in den European Green Deal, unter dessen Dach zahlreiche Verordnungen und Initiativen zur Erreichung der Klimaneutralität 2050 angesiedelt sind. Der Green Deal bietet hervorragende Ansätze zur Stärkung nachwachsender und klimafreundlicher Rohstoffe in Europa.

Gleichzeitig zielen andere Initiativen darauf ab, nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzverwendung in Europa einzuschränken. Sie ist aber unerlässliche Grundlage für die Klimaschutzfunktionen des Waldes und des Holzes. Um diese gesellschaftlich nutzen zu können, sind Rahmenbedingungen erforderlich, die nicht gegenläufig sind.


 

Ohne Holz keine Klimaneutralität

 

Die Europäische Union verstärkt ihre Bemühungen bis 2050 eine Netto-Null Klimabilanz zu erreichen. Dabei muss die Reduzierung der Emission von Kohlenstoff in die Atmosphäre Priorität haben. Gleichzeitig müssen wir auch Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernen, was die Bedeutung dieses Kommissionsvorschlags aufzeigt.

Die Speicherung von Kohlenstoff in nachhaltigen Holz-Produkten in der gebauten Umwelt ist eine Möglichkeit, wie Reduktion und Abbau erreicht werden können, wie der EU-Vorschlag angibt. Alle Kohlenstoffreduktionen, ob in der bebauten Umwelt, Landwirtschaft, Forstwirtschaft oder Industrie, müssen berücksichtigt werden. Die Kommission möchte mit dem vorgeschlagenen Rahmen sicherstellen, dass Europa über einen qualitativ hochwertigen Kohlenstoffabbau verfügt, der unter einem starken Governance-System betrieben werden wird, um Greenwashing zu vermeiden.


 

Der CO2-Speicher muss belohnt werden

 

Der Vorschlag der Kommission, dass Gutschriften aus dem CO2-Abbau generiert werden können, ist insofern wichtig, da er Anreize für eine erhöhte Kohlenstoffbindung schaffen wird.

Im Fall von Holz im Bauwesen, sind laut Kommission derzeit 3 % des gesamten Materialeinsatzes im europäischen Bauwesen Holzprodukte. Gesamt betrachtet ist es immer noch eine Nische mit großem Raum für Verbesserungen. Der Vorschlag kann dazu beitragen, diese Verbesserung voranzutreiben, was von Europas Holzindustrie begrüßt wird. (zel)