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Unter Minister Müller einigen sich Staaten des Kongobeckens auf mehr Waldschutz

22.09.2021rss_feed

Unter Minister Müller einigen sich Staaten des Kongobeckens auf mehr Waldschutz

Im Rahmen der kürzlich in Berlin abgehaltenen Tropenwald-Konferenz einigen sich zehn afrikanische Anrainer-Staaten des Kongobeckens auf mehr Waldschutz und nachhaltige Forstwirtschaft. Unter den Ländern sind Kamerun, der Tschad, die Republik Kongo und die Demokratische Republik Kongo, also nennenswerte Produzentenländer für (nachhaltiges) Tropenholz.


Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat auf der Tropenwald-Konferenz verstärkte Schutzmaßnahmen für den zweitgrößten Regenwald der Erde vereinbart, überdies forderte er einen New Deal für den Waldschutz und machte darauf aufmerksam, dass durch Brandrodung elf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verursacht werden. Deutschland unterstütze den Schutzprozess der afrikanischen Regenwälder über die zentralafrikanische Waldinitiative CAFI, sagte Müller, deren Ziel es sei, 127 Millionen Hektar Wald bis 2030 zu schützen und unter Einbindung der lokalen Bevölkerung wiederherzustellen.

Dazu gehören laut Müller transparente Lieferketten für Holz aus der Region und wirtschaftliche Alternativen für die Menschen. Außerdem werde die indigene Bevölkerung eng eingebunden, die als Hüter der Wälder gelte. Das Entwicklungsministerium hat derzeit die rotierende Präsidentschaft der Kongobeckenwald-Partnerschaft inne. Am Dienstag unterzeichneten die teilnehmenden afrikanischen Anrainer-Staaten des Kongobeckens die Deklaration zum Schutz des Regenwaldes. Im Gegenzug zu mehr Anstrengungen der Länder verpflichten sich Staaten wie Deutschland darin zu verstärkter Unterstützung der Tropenwaldnationen in Zentralafrika, zu dessen zweck unter anderem der Weltnaturerbe-Fonds gegründet wurde. Darin soll bis 2030 ein Kapitalstock von einer Milliarde Dollar aufgebaut werden, um die Grundfinanzierung der wichtigsten Naturschutzgebiete zu ermöglichen. Der Fonds wird dann die weltgrößte Naturschutzstiftung sein. Deutschland hat dabei eine Anschubfinanzierung von 100 Millionen Dollar bereitgestellt.

Mit seiner FSC®/PEFC-Gruppenzertifizierung bietet der GD Holz ein Kombizertifikat für Mitgliedsunternehmen an und fördert so indirekt Waldzertifizierung in den Tropen. Insbesondere im Fachbereich Außenhandel wird kontinuierlich und auch auf politischer Ebene betont, wie wichtig funktionierende Zertifikate von Produkten tropischer Provenienz sind; nicht nur für die Erfüllung der Aufgaben, die sich aus der EUTR ergeben, sondern insbesondere um den am meisten bedrohten Waldflächen der Erde einen Wert beizumessen mit der Folge, dass alternative Landnutzungsformen auf der Forstfläche im Vergleich zum Waldbau für die lokale Waldbevölkerung weniger attraktiv werden. Zu nennen sind hier die Stichwörter Viehzucht und Umwandlung der Fläche zu Agrarland, womit die oben beschriebene Brandrodung einhergeht. Medial wird hierbei oft verzerrend dargestellt, dass die vor der Brandrodung stattfindende Holznutzung Treiber und Ursache der Entwaldung sei, dabei dient sie auf großen Teilen der Fläche eigentlich nur sekundär der Gewinnerzielung denn primär soll die Fläche für die anschließende Umwandlung vorzubereitet werden. Es ist jedoch nicht zu leugnen, dass die EU weltweit der drittgrößte Absatzmarkt für Produkte wie Kaffee, Kakao, Bananen und Kautschuk ist – für die meisten dieser Produkte gibt es im Supermarkt Alternativen mit Nachhaltigkeitssiegel, so wie auch beim Holz.

Es hat also jeder Verbraucher täglich selbst in der Hand zu entscheiden, welchen Wert er lokaler und fairer Landwirtschaft in den tropischen Produktionsländern zufließen lässt, um dortige Existenzgrundlagen zu sichern und so zum Walderhalt beizutragen. (nop)


Foto: © ramdannain-thinkstockphotos

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