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Probleme mit Feuchtigkeit und Schüsselung von Vollholzdielen

10.12.2025rss_feed

Probleme mit Feuchtigkeit und Schüsselung von Vollholzdielen

Es ist zu beobachten, dass sich neben Mehrschicht-Parkett auch wieder massive Vollholzdielen auf dem Markt durchgesetzt haben. Diese werden aber nicht mehr, wie in vergangenen Tagen, mit einer Holz-Unterkonstruktion vernagelt oder verschraubt, sondern oft in äußerst dünnen Dimensionen (ca. 15 mm) direkt mit dem Estrich verklebt.


 

Das Verfahren, Vollholzdielen direkt mit dem Estrich zu verkleben, funktioniert gut und liefert schöne Ergebnisse – wenn alles richtig gemacht wird. Doch hier spielen Feuchteunterschiede zwischen der Ober- und Unterseite (sog. Feuchte-Gradient) eine bedeutende Rolle.


Es muss schnell gehen auf der Baustelle von heute!

Vollholz und schnell – leider vielerorts ein Problem. An vielen Orten, wo Vollholzprodukte zum Einsatz kommen, werden Holzfeuchte und zu erwartende Umgebungsfeuchte nicht in Einklang gebracht. Sei es bei Terrassen, Fassaden, Decken- und Wandbekleidungen, Sanierungsarbeiten oder eben auch bei Fußböden.

Das Wissen um die Holzfeuchte, die oft jahreszeitlich bedingte Einbaufeuchte sowie die zu erwartende Ausgleichsfeuchte im Betriebszustand, sollte in jedem Fall bekannt sein und/oder abgeschätzt werden. Nur so kann das Material optimal auf die Einbausituation eingestellt werden.

Dazu kommen gestiegene Anforderungen durch Fußboden-Heizungen (bzw. Kühlung) und neuere Methoden wie z. B. beschleunigte Estriche, die weitere Zeit einsparen sollen, aber auch Probleme bei der Feuchtemessung bereiten.

 

Vorbereitung der Arbeiten

Prinzipiell ist der Fußbodenleger vor Beginn der Arbeiten verpflichtet, sicherzustellen, dass a) die Restfeuchte des Estrichs durch eine CM-Messung protokoliert ist und b) bei einer Fußbodenheizung ein sogenanntes Protokoll zum Belegreifheizen vorliegt.

Zu dem Thema der Verlegung von Holzfußböden auf Fußbodenheizungen gibt es ein Merkblatt des Parkettverbands (Stand 2023):

à www.parkett.de/magazin/parkett-fuer-profis/heizungssysteme/index.html?getDownloadFile=26

Bestenfalls weist der Fußboden-Produzent die Verwendbarkeit des Holzfußbodens auf einer Fußbodenheizung explizit aus. Im Zweifel sollte dies mit dem Hersteller geklärt werden.

 

Gründe für Schüsselungen

Es gibt verschiedene Gründe, die eine Schüsselung des Fußbodens verursachen können: Hohe Feuchteunterschiede zwischen der Ober- und Unterseite des Dielenbodens oder auch eine mangelhafte Verklebung. Wichtig ist dabei immer zu wissen, wo die Feuchtigkeit höher ist – im Fußboden, in der Innenraumluft oder waren die eingesetzten Dielen gar untertrocknet? Gemäß den gültigen europäischen Normen muss die Einbaufeuchte 9 ±2 % betragen, wobei 9 % als Zielfeuchte zu verstehen ist.


Sind nun Estrich oder Wände zu feucht, herrscht aus anderen Gründen eine sehr hohe Luftfeuchte im Raum (z. B. noch nicht geheizter Neubau in einer Regenperiode) oder ist eine zu hohe Klebstoffmenge aufgetragen worden, kann es zu unbeliebten Schüsselungen der Dielen, sowohl konkav wie auch konvex, kommen. In der Folge ist guter Rat teuer und nicht selten müssen diese Böden entfernt und neu verlegt werden – das erfreut niemanden.

Unter anderem können auch Störungen im Ablauf, wie zu frühes Begehen des Bodens durch andere Handwerker oder andere Arbeiten in den Räumen Auswirkungen haben. Das ist aber meist schwer zu beurteilen. Hier hilft eine sauber protokollierte Abnahme des Fußbodens.

 

Verwendung beschleunigter Estriche

Laut Einschätzung von Experten liegt der Anteil beim Einbau von beschleunigten Estrichen bei 50 % und mehr (Tendenz steigend). Es wird dabei beklagt, dass die Sachkenntnis zur Verwendung dieser Estriche fehlt, da z. B. auch vorgeschriebene CM-Messungen nach Estrichlegung Abweichungen mit sich bringen.

Risiken für den Auftragnehmer von Bodenlegearbeiten auf solchen Konstruktionen gibt es dann, wenn der Feuchtegehalt des Estrichs zur Belegreife mit höheren Werten angegeben wird als den geltenden Grenzwerten. Höhere Werte als die allgemein anerkannten Belegreifangaben sollten immer zu einer Bedenkenanmeldung des Auftragnehmers von Parkett- und Bodenlegearbeiten führen.

Die Vorteile liegen eindeutig in einer kürzeren Trocknungszeit im Verhältnis zu konventionell eingebauten Estrichsystemen. Durch den Einsatz von Beschleunigern kann der Wassereinsatz reduziert werden. Je weniger Überschusswasser im Estrich vorhanden ist, desto schneller ist der Belegreifwert erreicht. Die Nachteile liegen darin, dass gleichwohl des reduzierten Wasseranteils die physikalischen Bedingungen und Voraussetzungen für eine Trocknung vorliegen müssen.

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(zel)


Foto © Fotolia.com

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