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Neue Norm-Entwürfe für Hobelwaren/ Fassadenprofile

30.04.2025rss_feed

Neue Norm-Entwürfe für Hobelwaren/ Fassadenprofile

Für CE-gekennzeichnete Hobelwaren für Bekleidungen im Innen- und Außenbereich gibt es drei etablierte EN-Produktnormen. Jeweils für Nadelholz mit Nut- und Feder, ohne Nut und Feder und für Laubholzprodukte. Die Normen aus den Jahren 2006/07 liegen als neu überarbeitete Entwürfe zur Kommentierung vor.


Hobelwaren in Deutschland und Europa werden nach unterschiedlichen Produktstandards gefertigt, was immer wieder zu Diskussionen führt, welche Sortierung heranzuziehen ist und was die übliche, zu erwartende Qualität ist.

Auch wenn (bisher) im deutschen Baurecht keine verpflichtende CE-Kennzeichnung von Fassadenprofilen erforderlich ist (Ausnahmeregelung in MVVTB), so gibt es über die mandatierte Norm EN 14915 Wand- und Deckenbekleidungen aus Massivholz – Eigenschaften, Anforderungen und Kennzeichnung die Möglichkeit, diese Produkte zu kennzeichnen (CE) und auf dem europäischen Binnenmarkt in Verkehr zu bringen.


Produktnormen für Hersteller

Hobelwaren für Wand- und Deckenbekleidungen können nach drei europäischen Normen gefertigt werden, wobei alle Normen die Möglichkeit einräumen, sogenannte freie Klassen zu definieren, nach denen produziert wird. So können Produkte problemlos mit einer CE-Kennzeichnung versehen werden, aber auch nach nationalen Vorgaben – wie z. B. in Deutschland durch die Regelwerke der Zimmerer oder auch Verbandskriterien, wie z. B. die Vorgaben des VEH (Verband der europäischen Hobelindustrie).

Dieser Aspekt wurde in den jetzt vorliegenden Norm-Entwürfen besonders berücksichtigt. Natürlich können aber die in den Normen festgelegten A- und B-Sortierungen direkt verwendet werden.

Um folgende Normen geht es:

  • EN 14519 Innen- und Außenbekleidungen aus massivem Nadelholz – Profilholz mit Nut und Feder
  • EN 15146 Innen- und Außenbekleidungen aus massivem Nadelholz – Profilholz ohne Nut und Feder
  • EN 14951 Innen- und Außenbekleidungen aus massivem Laubholz – Profilholz.

Alle drei sind grundlegend überarbeitet worden und liegen nun als Entwürfe zur Kommentierung vor. Kommentare können bis 18. Juni direkt ans DIN gegeben werden oder auch vorher über den GD Holz und zentral eingegeben werden.


Änderungen an den Normen

Hauptziel der Überarbeitung war das gegenseitige Straffen und Anpassen der drei Normen, da sie trotz gleicher Zielsetzung teilweise unterschiedliche Anforderungen, z. B. bzgl. Holzfeuchten, Toleranzen oder Abmessungen gemacht haben. Dies führte zu Verwirrung und Unstimmigkeiten bei der Anwendung der Normen.

Im Änderungsvermerk der Normen liest es sich wie folgt:

  • Angleichung der Reihe von Produktnormen
  • Anwendungsbereich, normative Verweisungen und Begriffe aktualisiert
  • Anwendungsbereiche auf alle Nadelholz-, bzw. Laubholzarten erweitert
  • Die Wertebereiche für den Feuchtegehalt wurden genauer spezifiziert
  • für Probenahme-Verfahren wurde auf CEN/TS12169 statt auf Anhang C verwiesen
  • die Abschnitte Technische Spezifikationen und Kennzeichnung wurden zusammengeführt und aneinander angeglichen
  • Anhang B und Anhang C wurden entfernt.

Um intensive Diskussionen zu vermeiden, wurden die eigentlichen Sortierkriterien der A- und B-Sortierung nicht geändert. Es ist aber zu vermuten, dass es Eingaben dazu in der laufenden Einspruchsphase geben wird.

Wenn Sie eine Kopie der Normenentwürfe wünschen, treten sie gerne mit uns in Kontakt!


Marktüberwachung hat diese Produkte im Fokus

Im Rahmen der EU-Bauprodukten-Verordnung, welche die CE-Kennzeichnung regelt, werden Marktüberwachungen durch die Bauaufsichtsbehörden durchgeführt. Diese haben für das Überwachungsprogramm 2025 o. g. Produkte im Fokus. Überprüfen Sie daher, ob Ihre Produkte gekennzeichnet sind oder klären Sie mit Ihren Lieferanten, ob diese sich auf in Deutschland geltende Ausnahmeregeln berufen.

Zu diesem Thema werden wir in einem der nächsten Newsletter gesondert informieren. (zel)


Foto: © iStock.com

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