search

Lieferkettenzertifizierung nach DIN ISO 38200

31.01.2024rss_feed

Lieferkettenzertifizierung nach DIN ISO 38200

DIN ISO 38200 ist eine Norm, die die Rückverfolgbarkeit von Holz oder Holzprodukten ermöglicht, um deren Herkunft und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften nachzuweisen. Sie stellt damit eine Alternative zu den bekannten Lieferkettenzertifizierungen FSC® oder PEFC dar. Dieser Artikel beschreibt die Grundlagen des Standards und zeigt aktuelle Entwicklungen auf.


DIN ISO 38200 hat Aspekte wie Rohstoffherkunft, Produktionsprozesse und Logistik in die Zertifizierung integriert. In der Holzindustrie und im Holzhandel hat sich in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, wie der Europäischen Holzhandelsverordnung (EUTR), die Notwendigkeit zur Einführung von Sorgfaltspflichtsystemen (Due Diligence) bei der Holzbeschaffung ergeben. Sie definiert Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit von Materialien (COC-Management) und ermöglicht den Nachweis der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften für Holz und Holzprodukte sowie Kork und Holzwerkstoffe und deren Produkte. Mit Hilfe der DIN ISO 38200 haben Holzunternehmen die Möglichkeit, in den vier als Claims bezeichneten Stufen Verified, Specified, Certified und Recycled die Anforderungen sowohl an die Lieferkettenüberwachung als auch an ein umfassendes Sorgfaltspflichtsystem zu definieren.


Funktionsweise der Claims

  • Verified : Hier werden die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sowie Umwelt- und Sozialkriterien definiert.
  • Specified: Unternehmen können zusätzlich eigene Anforderungen und Produktaussagen definieren und deren Einhaltung nachweisen. Dies können Aussagen zu regionalen Herkünften, Holzqualitäten oder bestimmten Holzeigenschaften etc. sein.
  • Certified: FSC- und PEFC-zertifizierte Holzmengen können addiert und damit regional unterschiedliche Verfügbarkeiten von FSC- und PEFC-zertifiziertem Material ausgeglichen werden.
  • Recycled: Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft werden hervorgehoben. Die Unternehmen erbringen den Nachweis, dass es sich bei dem eingesetzten Material tatsächlich um Recyclingmaterial handelt und dieses legal beschafft wurde.

Mit der ISO-Zertifizierung können Unternehmen ihr Verantwortungsbewusstsein und ihr Engagement für die Umwelt durch nachhaltige Entwicklung unter Beweis stellen. Das DIN ISO 38200-Zertifikat kann als Instrument zur Risikoprävention für verantwortungsbewussten Konsum eingesetzt werden, was das Image des Unternehmens verbessert und das Vertrauen der Kunden stärkt, dass Holz und Holzprodukte nicht aus illegalen Quellen stammen.

Wir sind zuversichtlich, dass der Erfolg der DIN ISO 38200 eine Alternative zur FSC- und PEFC-Zertifizierung sein kann und dazu beiträgt, viele relevante Aspekte der zukünftigen EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) zu erfüllen. Der GD Holz wird das Projekt DIN ISO 38200 im entsprechenden Normungsgremium Nachhaltige Prozesse für Holz und Holzprodukte im Sinne des Holzhandels weiterverfolgen. Aktuell werden Nachhaltigkeitsaspekte wie z.B. nachhaltige Ressourcennutzung, entwaldungsfreie Lieferketten oder CO2-Emissionen behandelt. Wir werden Sie über weitere Informationen und Entwicklungen auf dem Laufenden halten. (lk)


Foto: © Fotolia.com

Foto: © Fotolia.com


Kommentare