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Kreislaufwirtschaft – Chance für den Holzhandel?

29.09.2021rss_feed

Kreislaufwirtschaft – Chance für den Holzhandel?

Das Wiederbenutzen von Baustoffen wird immer wichtiger, Zirkuläres Bauen ist das Schlagwort. Nun macht ein erstes Modell die Runde: 'Holzskelett sucht neues Zuhause' – dies ist ein gutes Modell für gelebte Kreislaufwirtschaft und bietet großes Potenzial für den Holzhandel in der Zukunft.


Modell für gelebte Kreislaufwirtschaft

Das zweigeschossige Holzwohnhaus der Familie Derix am Niederrhein wurde 1975 geplant. Da der Bauherr schon damals ein großer Brettschichtholz-Hersteller war, wurde mit dem eigenen Werkstoff gebaut. Jetzt soll das Haus demontiert und die Holzkonstruktion einer neuen Nutzung zugeführt werden. Das große Raster der Skelettkonstruktion in Verbindung mit einem Trägerrost aus Brettschichtholz macht das Gebäude innen nahezu stützenfrei. Alle Bauteile befinden sich in einwandfreiem Zustand. Für einen neuen Lebensabschnitt an anderer Stelle bieten sich neben dem Wohnen verschiedene andere Nutzungen an, etwa als Kindergarten, Besucherzentrum oder Atelier.

In den 1970er Jahren gab es weder zirkuläre Konzepte, noch wurde die Wiederverwendung von Bauteilen ernstgenommen. Und doch passt dieses Wohnhaus perfekt in die heutige Zeit, in der auch im Bauwesen die kreislaufwirtschaftliche Verwendung von Rohstoffen unausweichlich ist. Die Derix-Gruppe, heute eine der Marktführerinnen in der Herstellung verleimter Holzprodukte, ist eines der ersten Unternehmen, die seit diesem Jahr die Rücknahme gebrauchter Holzbauteile aus seiner Fertigung zum Standard erklärt.

Die Einführung einer solchen Verpflichtung ist der erste Schritt für die Verwendung von Baustoffen über viele Jahrzehnte nach ihrer Produktion. Dieses Konzept ist rohstoffschonend, denn Holz lässt sich im Sinne der Kaskadennutzung einmal gewonnen, im Idealfall immer wieder einsetzen. Mit dem Verkauf der fast 50 Jahre alten Holzkonstruktion des Wohnhauses zwecks Wiederverwendung setzt das Unternehmen die zirkuläre Nutzung nun erstmalig selbst um.

Das Holzskelett dieses Hauses wird in diesem bauhistorisch interessanten Fall von der Firma Concular aus Stuttgart vermarktet. Bereits seit 2012 engagiert man sich hier erfolgreich für die Kreislaufwirtschaft im Bausektor, zum Beispiel mit der Erstellung von materiellen Gebäudepässen. Auf deren Website ist auch ein Portal.

zu finden, auf dem über eine Million vorverwendete Baustoffe zum Verkauf angeboten werden. Um eine weitere Ausbeutung der Primär-Ressourcen zu reduzieren, stellt die Bewahrung oder das Recycling urbaner Lager (Urban Mining) ein wichtiges volkswirtschaftliches Ziel dar. Durch den Wiedereinsatz von Baumaterialien und Bauteilen lässt sich tonnenweise CO2 und Abfall einsparen. Das Cradle-to-Cradle-Prinzip wird erheblichen Einfluss auf die Planung von Gebäuden haben, da Bauherren und Investoren ein wachsendes Interesse für die Rückbaufähigkeit ihrer Konstruktionen entwickeln.

 

Weitere Informationen

concular.de/de/projekt-derix

 

Quelle: Informationsdienst Holz