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Holzmarktbericht 2023 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft – Weiterhin hohe Kalamitäten, geringerer Nadelholzeinschlag

07.08.2024rss_feed

Holzmarktbericht 2023 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft – Weiterhin hohe Kalamitäten, geringerer Nadelholzeinschlag

Auf dem Weg zu einer green economy leistet das Handelsgut Holz einen entscheidenden Beitrag. Umso wichtiger ist für die Holzwirtschaft dabei, der detaillierte Überblick über die Rohholzbereitstellung und dessen Verwendung in den holzwirtschaftlichen Betrieben im jährlich erscheinenden Holzmarktbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL).


Der Ende Juli veröffentlichte Bericht zeigt, dass im Wirtschaftsjahr 2023 der Holzeinschlag bei 70,6 Mio. m³ und damit weiterhin auf einem hohen Niveau lag, aber dennoch 10,3 % unter dem Vorjahreswert. Die Einschläge gingen v. a. beim Nadelholz spürbar zurück. Bei der Holzartengruppe Eiche dürfte die gute Erlössituation zu dem leichten Anstieg des Einschlags beigetragen haben. Die Holzartengruppe Buche blieb nahezu gleich.

Die Zwangsnutzungen durch vermehrten Insektenbefall haben sich weiter fortgesetzt. Mehr als die Hälfte des im Jahr 2023 eingeschlagenen Holzes war Kalamitätsholz (rund 55 %). Der Schadholzanteil lag laut Statistischen Bundesamt bei rund 54,8 % (38,7 Mio. m³) und damit war das dritte Jahr in Folge geringer als im Vorjahr aber weiterhin auf hohem Niveau. Besonders bei der Fichte lag der kalamitätsbedingte Einschlag weiterhin auf besonders hohem Niveau (rund 67 %), bei der Holzartengruppe Buche bei rund 33 %. Der rückläufige Holzeinschlag wirkt sich auf die Produktion von Holzhalbwaren aus, die sich bei allen Sortimenten verringert hat.


Laut BMEL-Waldzustandserhebung stieg der trockenheitsbedingte Schadholzanteil im Vergleich zu 2022 um knapp 0,4 Mio. m³ auf 4 Mio. m³ (Schadholzanteil von 10,3 %). Die Waldschäden sind im Wesentlichen auf die Hitze sowie Trockenheit seit dem Jahr 2018 und der damit einhergehenden Anfälligkeit bestimmter Baumarten für Schädlinge zurückzuführen. Die Trockenheit der Vorjahre begünstigte die rasante Ausbreitung des Borkenkäfers, so dass es in der Folge zu massiven Schäden in den Wäldern kam. Rund 80 % der Bäume in Deutschland weisen heute Schadsymptome auf.

Mit der amtlichen Holzeinschlagsstatistik kann nicht die gesamte Holznutzung in Deutschland erfasst werden, aber sie bietet eine wichtige Entscheidungsgrundlage und dient der Transparenz sowie der Dokumentation. Ermutigend ist, dass die Bedeutung des Holzes im Ministerium erkannt wurde, denn es sieht das Potenzial der Holznutzung für die Gesellschaft noch längst nicht ausgeschöpft. (tl)


Bild: © BMEL

Bild: © BMEL