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Holzbauinitiative des Bundes startet als Prozess

26.07.2023rss_feed

Holzbauinitiative des Bundes startet als Prozess

Das Bundeskabinett hat am 21. Juni 2023 den von Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgelegten Entwurf einer Holzbauinitiative beschlossen. Der Einsatz von Holz im Bausektor bzw. die Holzbauquote soll erhöht werden und so für mehr Klimaschutz, Ressourceneffizienz und schnelleres Bauen sorgen.


In dem zwanzigseitigen Papier zur Holzbauinitiative werden acht sogenannte Handlungsfelder beschrieben, so z. B die Vorbildfunktion des Bundes, die Stärkung von Forschung und Innovation, Fachkräftesicherung, Wissenstransfer und die Sicherung der Rohstoffversorgung. Maßnahmen sollen – vorbehaltlich der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln – insbesondere über Förderung, Forschung und Entwicklung sowie Fach- und Verbraucherinformationen von den beteiligten Ressorts umgesetzt werden.


Zeithorizont bis zum Jahr 2030

Darüber hinaus sollen rechtliche Rahmenbedingungen geprüft werden, die die Umsetzung des Stands der Technik im Holzbau ungerechtfertigt behindern. Die Holzbauinitiative ist auf einen Zeithorizont bis zum Jahr 2030 ausgerichtet und neben Bundes-Bau- und -Landwirtschaftsministerium sollen auch die Ministerien für Umwelt, Finanzen, Wirtschaft und Bildung an Teilen der Initiative mitarbeiten.

Konkret genannt sind in dem Papier eine Arbeitsgruppe zur Wald- und Holzforschung und ein einzurichtender Runder Tisch zum Erfahrungsaustausch zwischen Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden. Am 10. Oktober wollen Geywitz und Özdemir die Holzbauinitiative im Rahmen der Charta für Holz 2.0 in Berlin vorstellen.


Zielkonflikt zwischen Unterschutzstellung des Waldes und Holznutzung

Die Holzbauinitiative wird von den Verbänden der Forst- und Holzwirtschaft im Grundsatz begrüßt und trifft mit ihrer Zielsetzung, Holzbau zu fördern, auf Zustimmung. In der Kritik stehen ungelöste Zielkonflikte, die sich zu anderen Gesetzen und Politikstrategien ergeben. Hier sei insbesondere die weitere Unterschutzstellung von Wäldern genannt, die einer Holznutzung im Bauwesen gegenübersteht.

Ohne eine ausreichende Holzversorgung sind die Wünsche zwar sehr lobenswert, aber eine konkrete Umsetzung erscheint damit schwierig. (zel)


Foto: © BG  -  Fotolia.com

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