Holzbau ist aktiver Klimaschutz
In Industrieländern werden bis zu 40 % der Treibhausgas-Emissionen durch Gebäude und Gebäudetechnik verursacht. Darüber hinaus, tragen Bauen und Wohnen mit 60 % am Gesamtenergieverbrauch sowie 40 % zum Gesamtmüllaufkommen bei. Der Baubereich ist daher wesentlicher Ansatzpunkt zur Bekämpfung des Klimawandels.
Um Folgen des Klimawandels auf ein möglichst erträgliches Maß einzudämmen, hat der Europäische Rat das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 keine Treibhausgas-Emissionen mehr freizusetzen (net zero
), beziehungsweise verbleibende Emissionen durch natürliche und technische Senken
zu kompensieren.
Die Holzverwendung und insbesondere das Bauen mit Holz können viel zur Erreichung dieser Ziele beitragen. Gebäude aus Holz verursachen wesentlich weniger CO2 in der Herstellung. Zudem wird dem CO2-Senkeffekt von in Gebäuden verbautem Holz ein enormes Potenzial zur Bekämpfung des Klimawandels zugeschrieben. Holz kann aber wesentlich mehr. Die wichtigsten Argumente für mehr Holzbau hat Holzbau Austria in einem Folder zusammengefasst.
Ein heimischer Rohstoff, der wächst und wächst und wächst
Europa ist waldreich: Fast die Hälfte der österreichischen Landesfläche und ca. ein Drittel der deutschen sind Wald. Diese Waldflächen werden nachhaltig bewirtschaftet. Das ist durch strenge Forstgesetze gesichert. Trotz Kalamitäten und einer hohen Schadholzernte wächst der Holzvorrat in den Wäldern.
Doppelter Schutz für das Klima
Gebäude aus Holz verursachen in der Herstellung deutlich weniger CO2 als Häuser aus mineralischen Baustoffen wie Ziegel oder Stahlbeton. Vergleichende Ökobilanzen zeigen, dass durch den Holzbau bis zu 50 % Treibhausgas eingespart werden kann.
Zusätzlich binden Bäume im Wachstum Kohlenstoff aus dem CO2 und wandeln ihn in Holz um. Wenn Holz für langlebige Zwecke, wie im Holzbau eingesetzt wird, bleibt dieser Speichereffekt über die ganze Nutzungsdauer erhalten. In einem Einfamilienhaus aus Holz ist Kohlenstoff von etwa 40 Tonnen CO2 langfristig gespeichert.
Raus aus Gas und Öl, rein in den Holzbau!
Ein Baum produziert Holz aus Wasser, Kohlendioxid (CO2) und Sonnenenergie (Fotosynthese). Fossile Energieträger wie Gas und Öl spielen auch bei der Weiterverarbeitung von Holz und im Holzbau eine untergeordnete Rolle. So überrascht es kaum, dass in Holzgebäuden etwa 10 bis 20 % weniger nicht erneuerbare Primärenergie als in mineralischen Gebäuden steckt. Unter nicht erneuerbarer Primärenergie versteht man endliche abiotische, energetische Ressourcen, wie Erdgas, Erdöl, Kohle oder Uran.
Viele Einsparungen mit gut gedämmten Holzgebäuden
Gebäude aus Holz haben eine gute Wärmedämmung. Das liegt auch an der geringen Wärmeleitfähigkeit von Holz. Eine 10 cm dicke Holzwand hat den gleichen Dämmwert wie etwa 1 m Stahlbeton. Wände bestehen zwar nicht aus der Tragkonstruktion allein, aber auch fertige Außenwände aus Holz sind bei gleicher Wärmedämmung in der Regel deutlich schlanker als vergleichbare Aufbauten aus mineralischen Baustoffen.
Natürlicher Kreislauf ohne Abfall
Kreislaufwirtschaft, Recycling und Wiederverwendung liegen dem Baustoff Holz als nachwachsendes Material besonders nahe. Entlang der Wertschöpfungskette Holz entsteht kein Abfall. Späne und Resthölzer können immer wieder zu Produkten, wie beispielsweise Holzwerkstoffplatten oder Papier, weiterverarbeitet werden. Am Ende der Nutzungskaskade kann Holz verbrannt werden und spendet erneuerbare Energie und Wärme.
Weitere Informationen
- Website von Holzbau Austria mit weiteren Informationen
www.holzbauaustria.at/technik/2023/06/meta_wissen_klimaschutz.html
- CO₂-Berechnungen mit Holz, Wie funktioniert das eigentlich? (Holzhandelsmagazin, Juni 2023, PDF)
2023 06 Seite 48 CO2 Berechnungen Mit Holz
(zel)
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