Holz kann scharf sein: Stahl und Keramik sind im Alltag ersetzbar - Für mehr Substitutionsalternativen für mehr Klimaschutz
Es ist bekannt, dass Holz ein vielseitiger und dabei nachhaltiger Werkstoff ist und so als wichtiger Kohlestoffspeicher z.B. mineralische Baustoffe ersetzen kann. Dass diese Substitution auch in anderen Lebensbereichen sinnvoll und praktikabel sein kann, wurde vorgestern durch einen aktuellen Beitrag in der ARD bei Wissen vor acht
vorgestellt.
Weit bekannt ist Besteck aus Holz, welches zunehmend das Einweggeschirr aus Plastik ersetzt, da dieses in der EU mittlerweile verboten ist. Da der Weg in eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft einen optimalen Ressourcenverbrauch vorsieht, stehen Einwegverpackungen -dort, wo nicht unbedingt nötig - grundsätzlich in der Kritik. Holzbesteck aus zertifiziertem Anbau herzustellen, ist prinzipiell nicht schwierig.
Herausfordernd bei Holzmessern war es, aufgrund der mangelnden Materialhärte des Holzes einen guten Schärfegrad zu schaffen. Dass dies möglich ist, haben Forscher aus den USA bewiesen. Sie haben eine Härtungsmethode entwickelt, welche Holz besonders hart und widerstandsfähig macht. So könnte dadurch Stahl und Keramik ersetzen werden, um z.B. Messer und Nägel herzustellen. Nach Messungen der Wissenschaftler aus Maryland weist ein so produziertes Holzmesser eine dreifach höhere Schärfe als ein vergleichbares Edelstahlprodukt aus und ist 23-mal härter als unbehandeltes Holz.
Diese Härtung des Holzes wird erzielt, indem Hemicellulose und Lignin entzogen werden. Diese sind Bestandteile des Holzes, ebenso wie die Zellulose, die 40 bis 50 Prozent des Materials ausmacht und ein besseres Verhältnis von Festigkeit und Dichte aufweist als beispielsweise Metalle, Keramik oder Polymere. Im Rahmen eines Kochprozesses wird das Lignin entfernt, so dass das Holz weich und flexibel wird. Danach folgt eine Heißpresse, bei der das Wasser entweicht und das Holz stark verdichtet wird. Im Ergebnis erhält man einen Holzwerkstoff, der das Potential hat, die Holzverwendung auch im Alltagsbereich zu steigern.
Gut, dass dies nun auch einem breiteren Publikum präsentiert wird. Den Beitrag Wissen vor acht - Zukunft
vom 28.10. können Sie demnächst zeitnah hier abrufen: www.ardmediathek.de/tv-programm/66e96c6c9b3aa0ad96e328f6
(tl)
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