EU setzt Klimaziel 2030 von 40% auf 55% Treibhausgasreduktion
In der gestrigen 15-stündigen Verhandlung einigten sich Unterhändler der EU-Staaten und des EU-Parlaments auf eine Verschärfung der Klimaziele bis 2030. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen der EU nun um 55% statt bisher 40% im Vergleich zum Ausstoß im Jahre 1990 reduziert werden. Die neue Zielsetzung wird bereits stark kritisiert.
Verschiedene Organisationen bewerten das neue Klimaziel 2030 als nicht ausreichend. Auch das Europaparlament forderte eigentlich eine Reduktion um 60% sowie eine schärfere Berechnungsmethode. Hauptstreitpunkt ist vor allem die Einbeziehung der Kohlenstoffsenken durch Wälder, Pflanzen und Böden. Diese wurden bei der vorherigen Zielsetzung von 40% nicht mit einbezogen, sodass unabhängig der Senkenfunktion 40% weniger Treibhausgase hätten ausgestoßen werden dürfen. Bei dem neuen Ziel von 55% werde die Senkenfunktion mit einbezogen, sodass die tatsächlichen Einsparungen nur bei 52,8% lägen. Zumindest eine Begrenzung der Anrechnung aus Senken konnte herausgehandelt werden. So sollen nur 225 Millionen Tonnen CO2 aus Wäldern und Böden angerechnet werden, während durch weitere Aufforstungen in der EU die CO2-Aufnahme der Wälder auf 300 Millionen Tonnen erhöht werden solle.
Bis 2050 will die EU klimaneutral werden, also nicht mehr Treibhause in die Atmosphäre ausstoßen als ihr auf natürliche oder technische Weise wieder entzogen werden kann. (jb)