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Ergebnisse der Bundeswaldinventur vorgestellt

09.10.2024rss_feed

Ergebnisse der Bundeswaldinventur vorgestellt

Gestern hat der Bundeslandwirtschaftsminister die Ergebnisse der vierten Bundeswaldinventur (BMI) vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen zwar, dass die bundesweite Waldfläche um ca. 15.000 ha auf 11,5 Mio. ha geringfügig zugenommen hat. Die Ergebnisse zeigen aber auch, welch gravierenden Folgen die Dürrejahre und die damit verbundenen Käferkalamitäten seit 2018 hatten und haben.


So ist der Vorrat der Fichte seit der dritten BWI um 16 % gesunken. Die problematische Situation der Fichte sorgt auch für einen allgemein zurückgegangen Zuwachs: er beträgt aktuell rund 9,4 m³ je Hektar beziehungsweise 101,5 Mio. m³ jährlich und ist somit um 16 % seit der letzten BWI gesunken. Das hat natürlich auch Folgen für die Funktion des Waldes als Kohlenstoffspeicher: 1.184 Mio. t Kohlenstoff (108 t Kohlenstoff je ha) sind derzeit in den lebenden Bäumen gebunden, im Totholz weitere 46,1 Mio. t Kohlenstoff. Seit der Kohlenstoffinventur 2017 ist der Kohlenstoffvorrat im Wald um 41,5 Mio. t (-3 %) zurückgegangen. Damit wurde der Wald im Zeitraum 2017 - 2022 zu einer Kohlenstoff-Quelle.

Der Rückgang des Kohlenstoffvorrats in lebenden Bäumen ist im Wesentlichen auf den hohen Vorratsverlust durch Kalamitäten, insbesondere der Folgen der großen Dürre 2018 - 2021 sowie auf den klimawandelbedingt verminderten Zuwachs zurückzuführen.

Für die Klimawirksamkeit des Waldes ist neben dem Waldspeicher allerdings auch die Holzverwendung wichtig. Durch das Anwachsen des Produktspeichers aus heimisch geerntetem Holz werden aktuell ca. 5 Mio. t mehr Kohlendioxid pro Jahr gespeichert.

Insgesamt betrachtet ist die Kiefer die am meisten vertretene Baumart, gefolgt von der Fichte. Auf die beiden Nadelbaumarten folgen die Buche und die Eiche:

Kiefer: 21,8 %
Fichte: 20,9 %
Buche: 16,6 %
Eiche: 11,5 %
Birke: 4,8 %
Ahorn: 3,0 %
Lärche: 2,9 %
Douglasie: 2,4 %


Auf 79 % der Fläche befinden sich Mischwälder. Zudem sind 77 % der Wälder zwei- oder mehrschichtig aufgebaut. Die Fläche der Laubbäume hat im Vergleich zu ihrer Fläche 2012 um 7 % zugenommen. Dies ist vor allem auf den aktiven Waldumbau der Wälder zurückzuführen, der auf eine verbesserte Klimaanpassung abzielt.

Die Bäume im Wald sind durchschnittlich älter und dicker als bei der letzten Inventur. Das Durchschnittsalter hat sich seit 2012 um 5 Jahre auf 82 Jahre erhöht.

In Deutschland wurden durchschnittlich 72,6 Mio. m³ Rohholz (Erntefestmeter ohne Rinde) je Jahr genutzt. Das ist etwas weniger als im Zeitraum 2002 bis 2012.

Die detaillierten Ergebnisse der Bundeswaldinventur sind in den folgenden Veröffentlichungen aufgearbeitet:

(Quelle: BMEL) (js)


Foto © Grisha Bruev Shutterstock.com

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