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Erfolgreiches 1. GD Holz-Fassaden-Forum in Kassel

26.02.2025rss_feed

Erfolgreiches 1. GD Holz-Fassaden-Forum in Kassel

Gebäudefassaden aus Holz und Holzwerkstoffen erfreuen sich großer Beliebtheit und der Markt bietet Wachstumspotenzial. Um sich Schwierigkeiten bei Produktauswahl, Planung, Beratung und Montage anzunähern, hat der GD Holz erstmalig das Fassaden-Forum in Kassel ausgetragen – mit großem Erfolg.


Trend: Fassaden aus Holz und Holzprodukten

Von klassischen Holzschindeln hin zu moderner Architektur mit Glas und Metall – Holz macht eine gute Figur. Das heißt aber auch, dass Ansprüche, Erwartungen und Anforderungen an die (Fassaden-)Produkte steigen – und das nicht zu knapp. Fassaden von Gebäuden sind feste Bestandteile des Gebäudes mit eigenen Funktionen – demnach sind baurechtliche, normative und technische Regelungen zu beachten.

Dies gilt insbesondere, wenn nicht Einfamilienhäuser, sondern mehrstöckige oder öffentliche Bauten realisiert werden. Seien es Schulen, Kindergärten, Rathäuser oder Hallenbäder – die Einsatzmöglichkeiten kennen keine Grenzen. Oft fehlt es aber an technischen Detailvorgaben, Brandschutzregelungen oder detaillierten Montageanleitungen, wie die verschiedenen Materialien in den Anwendungsgebieten sicher und dauerhaft einsetzbar sind.

Das Thema beschäftigt Produzenten, Hobelwerke, Händler, Architekten, Planer, Handwerker und Sachverständige gleichermaßen, steht doch letztlich der Kunde im Fokus, der mit einer neuen und funktionierenden Holzfassade auch Werbeträger für neue Projekte ist. Nicht immer läuft alles glatt und Reklamationen stehen ins Haus. Um dies zu vermeiden und aus bekannten Problemstellungen zu lernen, hat der GD Holz das Fassaden-Forum ins Leben gerufen. Dieses fand vergangene Woche erstmalig als eintägiges Seminar in Kassel statt.

 

Fast 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kassel

Der Einladung nach Kassel sind fast 90 Personen gefolgt, die ein äußerst kurzweiliges und interessantes Programm rund um genannte Fragen zum Thema Fassaden aus Holz und Holzwerkstoffen erleben konnten. Eine kurzfriste Absage eines Referenten musste zwar mit einem Alternativprogramm besetzt werden, aber das tat der guten und lebhaften Gesamtstimmung keinen Abbruch.

Im Vorfeld der Veranstaltung hatte der GD Holz eine Online-Umfrage durchgeführt, um als ersten Einstieg in das Thema einen Überblick zu Produzenten, Anforderungen und Problemen zu bekommen. Die Ergebnisse der Umfrage waren Thema des ersten Vortrags von Nils Olaf Petersen und Florian Zeller (beide GD Holz).

Roland Glauner, Referent im Bereich Normung und Technik bei Holzbau Deutschland stellte die Grundlagen der Fachregeln des Zimmererhandwerks vor und gab damit die normativen Grundlagen für die klassische Holzfassade von Ein- und Zweifamilienhäusern. Zu beachten ist hier, dass die Fachregeln nicht für höhere Gebäudeklassen (ab 3 Stockwerke) und modifizierte Produkte wie thermisch behandeltes Holz oder WPC-Produkte anwendbar sind.

Die folgenden Vorträge von Jan Murr (Materialprüfungsanstalt Eberswalde) und Christina Reimann (DeSH / Deutsche Säge- und Holzindustrie) beleuchteten den europäischen Kontext,


 

da zum einen die EU-Bauprodukten-Verordnung überarbeitet wurde und dies Auswirkung auf CE-gekennzeichnete Fassadenprodukte hat, da diese künftig z. B. Angaben zu Umweltindikatoren, wie CO2-Bilanz und Wiederverwertbarkeit machen müssen. Zudem soll ein digitaler Produktpass schnellen Zugriff auf die Spezifikationen der Produkte ermöglichen.

Ein besonderes Augenmerk wurde von Jan Murr auf das Thema Brandschutz gelegt, da behandelte (z. B. thermisch oder durch Beschichtung) Fassadenprodukte aus Holz einen Nachweis der Brandklasse erbringen müssen. Ergebnisse aus einer umfangreichen Versuchsreihe der MPA Eberswalde stellte Jan Murr vor. Christina Reimann ergänzte dies mit Informationen zum aktuellen Stand der Umsetzung dieser Brandschutzvorgaben.

 

Attraktive Projekte mit Fassaden aus Holz und Holzwerkstoffen

In einem Kurzvortrag stellte Dr. Gerald Koch vom Thünen-Institut für Holzforschung in Hamburg die App MacroholzData vor, die für gängige Betriebssysteme von Mobiltelefonen und Tablets unter: www.macroholzdata.app/de frei verfügbar ist. Mit dieser App können über eine ausgeklügelte Suchmaske Holzarten ausgewählt werden und z. B. bestimmte Verwendungszwecke, wie die Außenwandbekleidung, identifiziert werden. Umfangreiches Bildmaterial zu den Holzarten, macht die App äußerst intuitiv und hilfreich für die Anwender.

Der letzte Themenblock des Tages wurde von Thomas Wilper und Andreas Lerge bestritten. Thomas Wilper zeigte detailliert anhand einiger Projekte aus seiner Beratungs- und Sachverständigentätigkeit auf, wie Fassaden-Großprojekte aus Holz und Holzprodukten realisiert werden können. Der Vortrag, wie auch der abschließende Vortrag von Andreas Lerge sollten Mut machen auch größere Fassadenprojekte anzugehen und nachhaltige Holzprodukte so zum Aushängeschild der Branche zu machen. Andreas Lerge zeigte Aufnahmen von Holzfassaden in der ganzen Welt, die anschaulich und inspirierend Möglichkeiten von Fassadengestaltungen aufzeigten.

Die Diskussionen während der Veranstaltung und beim anschließenden Get-Together in der Bar des Tagungshotels zeigte, dass das Thema höchst aktuell ist und viel Diskussions- und Informationsbedarf beinhaltet.

Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung wird schon jetzt über eine Fortsetzung in zwei Jahren nachgedacht.

 

(zel)


Foto © GD Holz

Foto © GD Holz

Foto © GD Holz