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„Do-it-yourself“ seit Jahren unter Druck

06.03.2024rss_feed

Do-it-yourself seit Jahren unter Druck

Bereits seit einigen Jahren verändern sich die Nachfrageströme aus dem Kundenbereich. Klassische Strukturen fallen weg und neue kommen hinzu. Die Corona- Jahre waren für die Do-It-Yourself-Branche (DIY) außergewöhnlich gut.


Grund dafür war vor allem eine Verschiebung der Ausgabenstruktur der Verbraucher, die aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens auf Reisen, Restaurantbesuche und andere Freizeitaktivitäten verzichten mussten. Hinzu kam, dass das eigene Zuhause über einen längeren Zeitraum nicht nur zum Arbeitsplatz, sondern auch zur Schule und Kita wurde und somit mehr denn je in den Mittelpunkt des Lebens gerückt ist. Dies führte zu deutlich gestiegenen Umsätzen, wie die folgende Grafik zeigt.


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Holz, als auch Baumaterial liegen in der Sortimentsentwicklung immer noch gut. Das bleibt weiterhin ein Glücksfall für den Holzhandel, auch wenn die Umsätze im Holzhandel in 2023 zurückgegangen sind und auch das Jahr 2024 keine positive Entwicklung erwarten lässt.


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Aber auch werkstattlose Handwerker, bleiben eine ernstzunehmende Kundengruppe.

Früher eher belächelt haben sich diese Kunden zu einer guten und treuen Käuferschicht entwickelt. Zum Teil sind Sie sehr professionell, sehr schnell und sehr breit aufgestellt mit großer Abdeckung der Gewerke (ein Fliesenleger/Verputzer verlegt nachher gerne auch noch einen Holzfußboden). Allerdings sind sie auch schwierig zu analysieren, zu begreifen und zu beobachten, weil sie oft nicht direkt im Focus der Unternehmer liegen.

Sie kauf(t)en oft in Baumärkten und im Holzhandel auch vielfach als Barkäufer ein und wurden somit nicht als wichtiger Geschäftspartner erfasst, da keine Umsatzgröße zugeordnet werden konnte. Diese Problematik ist nach wie vor gegeben. Diese Kunden lassen sich nicht leicht eingruppieren und wollen auch nicht unbedingt, wie Profikunden behandelt werden. Sie sind extrem heterogen. Es gibt viele Sprachbarrieren und sie sind durch ihre abweichenden Tagesabläufe schwer greifbar (nachts wird bestellt, tagsüber ist man auf der Baustelle, noch extremer als bei dem normal bekannten Handwerker).
Fakt ist, man muss sich dieser interessanten Gruppe stellen und sich mit Personal und Dienstleistungen auf deren Wünsche einstellen.

  • Der Boom hat sich durch die Überarbeitung und Liberalisierung der Handwerksordnung in 2004 ergeben und dadurch die Entwicklung der zulassungsfreien Handwerkersparten ermöglicht.
  • Viele MGs (mobile Generalisten) melden sich als Fliesenleger an, decken dann aber noch weiter Gewerke ab.
  • Die Anmeldung als Holz-/Parkettverleger rangiert als Eintragung weit unten auf der Anmeldungsskala. Der höchste Umsatz wird bei allen Gewerken bei den Fußböden gemacht, gefolgt von Trockenbau und Malerarbeiten.
  • Der Umsatz dieser MGs entwickelt sich stetig; von 2004 bis 2023 eine Verdoppelung.
  • Claims der MGs sind: Zeit ist Geld – Geht nicht, gibt es nicht – Einfach & Schnell, aber auch Qualität ist überlebenswichtig, weil die Beauftragung fast nur über Mundpropaganda läuft.
  • Der Holzhandel passt zum MG, wenn man sich innerbetrieblich darauf einstellt.
  • MGs leben vom Modernisierungsmarkt und da kann der Holzhandel ein breites Sortiment anbieten (hd)

Foto: © Kollaxo.com

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