Der Großhandel kämpft insgesamt, nicht nur der Holzhandel
Der Holzhandel hat im Jahr 2024 seine Schwierigkeiten und kämpft mit einer schwachen Konjunktur und einem geringen Marktdruck. Insgesamt sieht es in der Baubranche nicht gut aus.
Der BGA berichtet: Die Entwicklung im Großhandel bleibt zu Jahresbeginn weiterhin schwach. Die Großhandelsumsätze weisen im Februar 2024 zwar erstmals wieder seit geraumer Zeit real und nominal positive Werte aus. Real wurde 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mehr verkauft, aber nominal konnte nur ein geringes Umsatzplus von 0,2 Prozent verzeichnet werden. Zusammengefasst bedeutet dies, dass die Unternehmen im Verhältnis mengenmäßig mehr verkauft haben, um überhaupt ein nominales Plus zu erzielen. In dieser Entwicklung spiegeln sich die weiterhin rückläufigen Preise im Großhandel. Im Februar lagen diese 3,0 Prozent unter Vorjahr.
Geprägt wird diese Entwicklung im Großhandel insbesondere vom Produktionsverbindungshandel. Dieser weist im Februar 2024 weiterhin einen deutlich negativen nominalen Umsatzrückgang auf, während die nominale Umsatzentwicklung stagniert. Nominal lagen die Umsätze um 4,7 Prozent unter dem Vorjahr, real verzeichneten sie eine Veränderung um plus 0,1 Prozent. Alle Branchen weisen eine ähnlich negative Entwicklung aus. Lediglich der Handel mit landwirtschaftlichen Grundstoffen konnte real 17,5 Prozent mehr verkaufen. Nominal wies aber auch dieser einen Umsatzrückgang um 0,5 Prozent aus.
Der Konsumgütergroßhandel weist dagegen insgesamt eine positive Entwicklung auf. Nach Monaten negativer Umsatzentwicklung verzeichnete er zum zweiten Mal in Folge einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Nominal betrug das Umsatzplus 6,9 Prozent und real wurden 6,0 Prozent mehr verkauft. Getragen wird dies durch den Großhandel mit Lebensmitteln und Getränken sowie den Großhandel mit Ge- und Verbrauchsgütern. Der Konsumgütergroßhandel ohne ausgeprägten Schwerpunkt, der u. a. den Großhandel mit Fertigwaren ohne ausgeprägten Schwerpunkt umfasst, weist dagegen einen nominalen und realen Umsatzrückgang von jeweils über 10 Prozent aus.
Die Entwicklung der Umsätze lässt eine Trendwende der konjunkturellen Entwicklung noch nicht erkennen. Denn nicht nur die Veränderungsraten, sondern auch die realen Großhandelsumsätze auf Vergleichsbasis des Jahres 2015 deuten in den jüngsten Monaten nicht auf eine an Fahrt gewinnende Entwicklung, wie die Grafik des Monats zeigt. So liegen die Umsätze zu Jahresbeginn 2024 zwar über den Umsätzen des ersten Jahres nach Ausbruch der Corona-Pandemie, aber deutlich unter 2022 und auch nur auf Niveau 2023.
Die Einbeziehung der letzten Monate zum jeweiligen Jahresende ist noch ernüchternder. 2023 vollzog die abkühlende Konjunktur die Entwicklung 2019 nach, während 2020 und 2021 noch die Dynamik der Aufarbeitung der Corona-Krise spiegeln. Aber ab 2022 zeigen die Monate November und Dezember wieder die traditionelle Abschwächung zum Jahresende. Mehr wäre möglich, wenn die Angebotsbedingungen gestärkt würden. (hd)
Kommentare