Bundestag fordert Honorierungen von Ökosystemleistungen des Waldes

Die Koalitionsfraktionen wollen den Umbau der Wälder zu naturnahen, strukturreichen und damit klimastabilen Waldökosystemen weiter vorantreiben. Langfristig sollen Waldbesitzer deshalb für die Ökosystemleistungen ihrer Wälder bezahlt werden.

In einem Antrag vom 22.04.2021 fordern die Fraktionen von CDU/CSU und SPD die Bundesregierung auf, die vom Wald erbrachten Ökosystemleistungen wie Klimaschutz, Biodiversität, Bodenschutz und Holzbereitstellung auf wissenschaftlicher Grundlage darzustellen und auf dieser Basis ein System zu etablieren, das die vom Wald erbrachten vielfältigen Ökosystemleistungen honoriert. Diese Honorierung soll langfristige Perspektiven für die nachhaltige Waldbewirtschaftung und -pflege eröffnen. Einen Anspruch auf die Honorierung erhalten sollen Waldbesitzer, die den zuständigen behördlichen Stellen nachweisen, dass sie vorab definierte Voraussetzungen erfüllen. Als zu erfüllende Standards nennt der Antrag die Verbesserung von Ökosystemleistungen des Waldes und die Anpassung der Waldökosysteme an den Klimawandel.

Aus Sicht des Autors (selbst Förster und Kleinprivatwaldbesitzer) sind solche Vorstöße hilfreich, um die Rohholzproduktion in Deutschland auch in Zukunft sicherstellen zu können. Insbesondere kleinere Waldbesitzer (Stichwort urbane Waldbesitzer) oder stark von den Kalamitäten der letzten Jahre betroffene Betriebe könnten so vom Aufgeben abgehalten werden. Beachtet werden muss dabei jedoch, dass hier keine finanziellen Anreize zur Stilllegung von Waldflächen durch die Hintertür geschaffen werden. Prämien sollten nur solche Waldbesitzer erhalten, die ihren Wald auch aktiv bewirtschaften. Außerdem müssen Holzarten gefördert werden, die für Industrie und Handel interessant sind und nicht nur für die thermische Verwertung taugen. (fk)

Quelle: www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2021/kw16-de-waldleistung-834870