Birkensperrholz festgesetzt
Wie mehrere Medien bereits berichteten, ist im Rostocker Hafen ein Frachter festgesetzt worden, der aus Russland stammendes und für den Export in die USA bestimmtes Birkensperrholz geladen hat.
Das Schiff musste außerplanmäßig für eine Reparatur den Hafen anlaufen und es verkehrt für gewöhnlich auf einer Route zwischen St. Petersburg und den US-Häfen Baltimore und Houston an der US-Westküste. Verwunderlich ist, dass die Zollbehörden die Sendung festhalten, obwohl sie gar nicht für den EU-Markt bestimmt ist. Hintergrund könnten diesbezüglich die Sanktionen gegen russische Reedereien sein, dann wäre allerdings fraglich, ob diese auch greifen, wenn ein Schiff zu einer außerplanmäßigen Reparatur festmachen muss. Weiterhin bestehen seit April 2022 Sanktionen auf sämtliche Holzimporte aus Russland in die EU, da die Waren an Bord des Schiffes aber für die USA bestimmt sind, prüft der Zoll derzeit das weitere Festhalten des Schiffes.
Die USA haben, anders als die EU, die Einfuhren von Waren aus Russland mit deutlich erhöhten Einfuhrzollsätzen belegt, um die Waren so künstlich zu verteuern. Eine Einfuhr ist also für den Importeur nicht strafbar, unterwandert allerdings auch die Sanktionsbestrebungen anderer Länder, weil auf diese Weise weiterhin der Export Russlands auf die Weltmärkte zumindest teilweise aufrechterhalten werden kann.
Seit März 2022 haben die USA Holz im Wert von mehr als 1,98 Milliarden US-Dollar aus Russland importiert; die Apelle internationaler Organisationen und auch von Vertretern aus der Ukraine, Holz in das nächste US-Sanktionspaket aufzunehmen, blieben bisher ungehört. Ob die Zollbehörden das Schiff nun aufgrund der bestehenden Rechtslage weiter festhalten können, muss geklärt werden. (NOP)
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