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Anti-Dumping-Zölle der EU auf chinesisches Mehrschichtparkett: GD Holz sieht eine Herausforderung für die europäische Industrie

23.07.2025rss_feed

Anti-Dumping-Zölle der EU auf chinesisches Mehrschichtparkett: GD Holz sieht eine Herausforderung für die europäische Industrie

Chinesische Produkte aller Art drängen auf den europäischen Markt. Durch die günstig kalkulierten Preise - bedingt durch staatliche chinesische Subventionen - stellen diese Waren eine besondere Herausforderung an europäische Wirtschaft und Politik dar.

Die Europäische Union hat deshalb Antidumpingzölle auf chinesisches Mehrschichtparkett eingeführt mit dem Ziel, unfaire Preisunterbietungen durch chinesische Hersteller zu unterbinden, um den europäischen Markt zu schützen.

Konkret wurden durch die europäische Kommission im Anti-Dumping-Verfahren auf Mehrschichtparkett aus China Zollsätze von 21-36% erhoben, dies allerdings rückwirkend geltend ab dem 26.10.2024 für fünf Jahre.


Die Verhängung von Anti-Dumping-Zöllen bedeutet grundsätzlich einen Eingriff in die freien Kräfte des Marktes und soll bewirken, Markt und Wettbewerb in eine neue Balance zu bringen.

Der GD Holz sieht dies kritisch: Für die EU-Fußbodenindustrie ist das in diesen schwierigen Zeiten eine gute Entscheidung und Chance, wenn es gelingt, die Verbraucher für ihre Produkte zu begeistern und den Markt insbesondere in preissensiblen Bereichen verstärkt zu bearbeiten. Das Risiko besteht allerdings darin, dass besonders preissensible Verbraucher zu anderen Produkten greifen. Dies würde dem Markt für Holzprodukte insgesamt schaden, so GD Holz Geschäftsführer Thomas Goebel.

Das Anti-Dumping-Verfahren der Kommission kritisiert der GD Holz allerdings, weil es in diesem Verfahren zu großen Unsicherheiten auf dem Markt geführt hat. Rückwirkende Zollverhängung bedeutet immer eine Unwägbarkeit für die Kalkulation der importierten Produkte. Auch die gewählte Referenzperiode sieht der GD Holz als fragwürdig an, weil das Jahr 2023 durch einen Einbruch geprägt war, vor allem infolge der Konjunkturabschwächung und massiver Lagerbestände aus 2022. Dass die Einfuhren im Jahr 2024 dann wieder anzogen, ist ökonomisch nachvollziehbar und sollte nicht als Argument für eine rückwirkende Erhebung genutzt werden.


Die verhängten Importzölle führen zu erheblichen Mehrkosten, die an den Endverbraucher weitergegeben werden müssen. Es ist jetzt die Herausforderung für die Fußbodenindustrie, zumindest in Teilen auch die Segmente mit abzudecken, die bislang durch eher günstige Importware abgedeckt worden sind.

Es wird jetzt für Import und Industrie darauf ankommen, die Märkte mit einem stabilen Sortiment, das in Teilen neu austariert werden muss, zuverlässig zu beliefern, so der GD Holz.

Die Herausforderung der Europäischen Kommission sollte es sein, nicht nur mit Zollerhebungen auf globale Marktentwicklungen zu reagieren. Diese Abschottungstendenzen schaden dem freien Handel, wie in jüngster Zeit anschaulich zu beobachten war. Vielmehr müssen für unsere heimische Wirtschaft verbesserte Rahmenbedingungen durch den Abbau von wirtschaftshemmenden Faktoren wie überbordende Bürokratie oder Energiepreise geschaffen werden, um konkurrenzfähig den eigenen Markt versorgen zu können.

Die vollständige Pressemitteilung des GD Holz zu den Anti-Dumping-Zöllen auf chinesisches Mehrschichtparkett finden Sie im Anhang. (tl).


Foto © GD Holz

Foto © GD Holz