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Anhaltender Rückgang im Wohnungsbau

23.08.2023rss_feed

Anhaltender Rückgang im Wohnungsbau

Laut Informationen des Ifo-Instituts setzte sich der Rückgang im Wohnungsbau fort: Im Juli klagten 40,3 % der Unternehmen über Auftragsmangel, nach 34,5 % im Juni. Vor einem Jahr lag der Anteil bei nur 10,8 %. Das geht aus der aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts hervor.


Es braut sich ein Sturm zusammen. Nach einem langjährigen Boom würgen höhere Zinsen und drastisch gestiegene Baukosten das Neugeschäft förmlich ab, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen.

Seit dem Frühling 2022 sind auffällig viele Auftragsstornierungen im Wohnungsbau zu beobachten. Aktuell klagten 18,9 % der Betriebe über abgesagte Projekte, nach 19,2 % im Vormonat. Im langfristigen Mittel betrug der Anteil lediglich 3,1 %. Viele Unternehmen zehrten noch von Auftragspolstern, für einige Betriebe werde die Situation allerdings bedrohlich: 10,5 % der Wohnungsbauunternehmen meldeten Finanzierungsschwierigkeiten. Im Vorjahr waren es nur halb so viele. Viele Projekte sind unter den neuen Rahmenbedingungen für Investoren nicht mehr rentabel, und auch private Bauleute haben zunehmenden Probleme, eine Finanzierung auf die Beine zu stellen, sagt Wohlrabe. Für die kommenden Monate rechnet eine Mehrheit der Unternehmen mit einer weiteren Abkühlung.


Wohnungsbauunternehmen mit Finanzierungsschwierigkeiten

Laut Ifo-Institut meldete jedes zehnte Wohnungsbauunternehmen nun Finanzierungsschwierigkeiten. Viele Projekte sind unter den neuen Rahmenbedingungen für Investoren nicht mehr rentabel, und auch private Bauleute haben zunehmenden Probleme, eine Finanzierung auf die Beine zu stellen, sagte Wohlrabe. Für die kommenden Monate rechnet eine Mehrheit der Unternehmen mit einer weiteren Abkühlung. Auf der einen Seite werden kontinuierlich bestehende Aufträge storniert, auf der anderen Seite kommen immer weniger Neuaufträge rein, sagte Wohlrabe.


Anzahl der Sozialwohnungen in Deutschland schrumpft

Die Anzahl der Sozialwohnungen in Deutschland schrumpft unaufhaltsam. Zum Ende des vergangenen Jahres waren landesweit nur noch gut eine Million (1,088 Mio.) Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen verfügbar – ein Rückgang von etwa 14 000 im Vergleich zum Vorjahr. Dies setzt den langanhaltenden Trend des Abnehmens von Sozialwohnungen fort, obwohl dies im Widerspruch zur Zielsetzung der Ampelkoalition steht. Die neuesten Daten stammen aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke.


Die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts trugen ebenfalls dazu bei, dass die Bundesregierung das angestrebte Ziel vorerst nicht erreichen konnte. Hinzu kommen Engpässe bei Materialien, der Mangel an Fachkräften und steigende Zinsen. Dennoch wurden im Gesamtjahr 2022 insgesamt 0,6 Prozent mehr Wohnungen fertiggestellt als im Vorjahr, was einer Gesamtzahl von 295 300 entspricht. (zel)

Quellen: HZB, WiWo, ifo-Institut


Foto: © iStock.com

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Heinrich Gratenau
23.08.2023 14:14
Der Staat sollte ja bekanntlich so wenig wie möglich in Märkte eingreifen, da dies immer bestehende Geschäftsmodelle in Unordnung bringt.
Man muß sich aber fragen, ob überhaupt noch jemand Geschäftsmodelle für den sozialen Wohnungsbau hat. Es wäre hier vielleicht doch zu überlegen (pfui, Sozialismus!), ob die Gründung einer staatlichen Wohnungsbaugesellschaft unterm Strich Vorteile hätte. Es geht doch nicht, dass in unserem Land Familien auf's Land ziehen müssen, weil es in der Stadt absolut nicht zu stemmen ist. Ganz nebenbei fehlen die ja als Arbeitskräfte in der Stadt.
Die Holz(bau)branche könnte hier zur schnellen Bauausführung beitragen. Bevor jemand denkt, das wäre selbstlos ☺